Hollywood meets Opera
Cineastische Wochen auf fidelio
Im Oktober dreht sich auf fidelio 3 Wochen lang alles rund um das Thema Filmregisseur/innen und “cine-ästhetische” Opern. Hochkarätige Opernproduktionen wie “Cavalleria Rusticana” und “Pagliacci” , “Giovanna d’Arco“, “Rienzi” und Händels “Admeto” werden von bekannten Filmregisseur/innen wie Philipp Stölzl, Peter Greenaway, Doris Dörrie oder Oscar Preisträger William Friedkin dramatisch inszeniert. Auch in musikalischer Hinsicht versprechen diese Produktionen absolute Highlights zu werden: Jonas Kaufmann singt die Hauptrolle in “Cavalleria Rusticana” und “Pagliacci” unter der Leitung von Maestro Christian Thielemann; Daniel Barenboim dirigiert Jules Massenets “Manon“, in Starbesetzung mit Anna Netrebko und Rolando Villazón aus der Staatsoper Unter den Linden.
Highlights von “Hollywood meets Opera”
Giovanna d’Arco
Das Auditorium des traditionsreichen Teatro Farnese in Parma wird von Peter Greenaway in die Bühne verwandelt. Die spektakuläre Inszenierung geht mit Hilfe aufwändiger Video- und Lichtinstallationen auf tagespolitische Themen ein und schafft eine völlig neue Oper basierend auf Schillers ‘Die Jungfrau von Orleans’.


Faust
Charles Gounoud ist heute vor 125 Jahre gestorben. Auf fidelio sehen Sie ab heute eine exklusive Premiere seiner Oper “Faust” aus dem Teatro Regio in Turin. Gournod kannte Goethes Tragödie, allerdings erst durch Michael Carrés französischer Fassung “Faust et Marguerite” wurde er zu seiner Oper angeregt. Bei seiner Inszenierung hebt Regisseur, Bühnen- und Kostümbildner Stefano Poda die Geschichte vom rastlos suchenden Faust auf eine abstrakte, scheinbar futuristische Ebene, indem er einen riesigen schwarzen Ring in der Mitte der Bühne platziert, der einen bedrohlichen Schatten über die Sänger wirft und die Szene dominiert. Mit seiner ausgeklügelten Lichtregie erzeugt Poda einzigartige Stimmungen und unvergessliche Bühnenmomente.
Sehen Sie hier einen Ausschnitt:

Manon
Manon, die tragische Heldin von Massenets Werk, ist hin und hergerissen zwischen Flirt und tiefer Liebe, zwischen Frivolität und tiefer Hingabe. Anna Netrebko scheint für diese Rolle prädestiniert zu sein, denn ihre Körpersprache wechselt unmerklich zwischen mädchenhaft, introspektiv und unbeschwert, während ihre Stimme Brillanz, Wärme, Geheimnis und Sehnsucht ausstrahlt. Als verarmter junger Adliger Des Grieux stellt Rolando Villazón mit seiner glühenden, geschmeidigen, schlanken Tenorstimme die brennende Leidenschaft eines letztlich zum Scheitern verurteilten Liebhabers eindrucksvoll dar.
Der Hollywood-Touch der glitzernden Produktion ist dem Regisseur Vincent Paterson zu verdanken, der sein Operndebüt mit “Manon” gibt. Paterson weiß, was Stars wollen: Er arbeitete sich vom Tänzer zum Regisseur von Musikvideoclips und international renommierten Choreografen hoch, arbeitete mit Madonna, Michael Jackson und Paul McCartney und hat bereits mehrere Broadway-Musicals inszeniert. Er wirkte auch bei Filmen wie Lars von Triers “Dancer in the Dark”, “Evita” und “The Birdcage” u.v.a. mit. Paterson sieht “Manon” als filmische Geschichte für die Opernbühne und Massenets bunte Musik als eine Art Filmsoundtrack.
Admeto
Fließende Gewänder, lichtdurchlässige Paneele und das Mitwirken des japanischen Mamu Dance Theaters mit seinem Choreographen Tadashi Endo fügen dem Werk, deren Hauptrollen für einen beliebten Kastraten und zwei rivalisierende Primadonnas geschrieben wurde, eine stimmungsvolle Dimension zu. Sensibel inszeniert für Video von Agnes Méth, die mit Doris Dörrie schon bei Mozarts “La finta giardiniera” von den Salzburger Festspielen zusammengearbeitet hatte, wird die Oper von Nicholas McGegans Festspiel-Orchester Göttingen auf historischen Instrumenten gespielt.
“Admeto”, eine von Händels populärsten Opern zu seinen Lebzeiten, wurde in London im Januar 1727 uraufgeführt. Doris Dörrie, deren japanisch inspirierter Spielfilm “Cherry Blossoms – Hanami” ein Schlager an den deutschen Kinokassen war und mehrere internationale Auszeichnungen gewann, wendet sich in dieser Produktion wieder ihrem geliebten Japan zu.


Aida
Oscar-Preisträger William Friedkin – berühmt für „The Exorcist“ und “The French Connection”- inszenierte Verdis “Aida” klassisch im Teatro Regio di Torino unter meisterhafter musikalischer Leitung von Gianandrea Noseda. Die spektakuläre Neuinszenierung fand im Rahmen der Wiedereröffnung des historischen ägyptischen Museum der Stadt Turin statt. Diese Sammlung ist außerhalb Ägyptens die weltweit größte von ägyptischen Kunstwerken.

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